Lachs ohne Fisch? Aber sicher!
Was auf den ersten Blick wie Räucherlachs aussieht, ist in Wahrheit ein pflanzlicher Hochgenuss: feine Karottenstreifen, mariniert in Algen-Dill-Rauch-Magie.
Das Ergebnis schmeckt überraschend authentisch – perfekt zu Frischkäse, auf Blinis oder einfach auf gutem Brot mit veganer Butter. Dein neuer Lieblingslachs kommt ohne Tier, aber mit umso mehr Geschmack auf den Teller.
Weniger Geschmack ist meer Geschmack
Fisch schmeckt nach Meer, weil er selbst Algen frisst – und genau diese Meeresaromen, insbesondere aus Jod und Glutamatverbindungen, lassen sich auch wunderbar pflanzlich über Algen inszenieren.
Für diese pflanzliche Delikatesse brauchst du nicht die süßesten, aromatischsten Karotten – im Gegenteil: Die etwas „langweiligeren“ Varianten sind ideal, da sie den vollen Geschmack der Marinade besser aufnehmen.
Am besten eignen sich dicke, saftige Exemplare mit möglichst wenig Eigengeschmack.
Beim Blanchieren: nur so lange, dass sie leicht biegsam sind, aber noch Biss haben – sonst zerfallen sie später in der Marinade.
Zeit und Geduld bringt Tiefe
Die Magie passiert nach dem Kochen – im langen, geduldigen Bad aus Kombu-Alge, Sojasauce, Flüssigrauch, Dill, Öl und Ahornsirup.
Lass die Karottenstreifen gut und gerne 1–2 Tage durchziehen, damit sie all die Umami-Aromen richtig aufsaugen. Je länger sie marinieren, desto mehr Tiefe, Räuchernote und „Meer“ landen später auf deinem Brot.
Karottenlachs – pflanzlicher Räucherlachs mit Algen, Dill und Leinöl
Kochutensilien
- 1 Topf groß
- 1 Topf klein
- 1 Schöpfkelle oder Sieb
- 1 Blech zum Auskühlen
- 1 Behälter verschleißbar zum Aufbewahren im Kühlschrank
Zutaten
- 1 kg Karotten groß und eher geschmacklos
- 1 Bund Dill frisch oder TK
- 1 Stück Kombu Alge 10×10 cm
- 1/2 TL Flüssigrauch* Liquid Smoke
- 50 ml Leinöl* alternativ Olivenöl
- 1 EL Ahornsirup* alternativ Agavendicksaft
- 2 EL Sojasauce* alternativ Tamari
Anleitungen
- 1 kg Karotten gründlich waschen und schälen. Mit einem Sparschäler, einer Mandoline oder Küchenreibe der Länge nach in feine Streifen hobeln – wie feine Lachsscheiben.
- In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, leicht salzen. Die Karottenstreifen in 2 Durchgängen für ca. 5 Minuten blanchieren – sie sollen weich und biegsam, aber nicht matschig sein. Dann vorsichtig mit einer Schaumkelle herausnehmen, auf einem sauberen Küchentuch oder Backblech ausbreiten und auskühlen lassen.
- 100 ml Wasser in einem kleinen Topf zum Köcheln bringen, 1 Stück Kombu Alge hinzufügen und bei mittlerer Hitze ca. 8 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Das ergibt eine aromatische, leicht salzige Brühe mit natürlichem Umami.
- Die Kombu herausnehmen und die etwa 5 EL der Kochflüssigkeit in eine Schüssel geben. Mit 50 ml Leinöl*, 2 EL Sojasauce*, 1 EL Ahornsirup*, 1/2 TL Flüssigrauch* und dem grob gehackten 1 Bund Dill zu einer Marinade verrühren. Optional kannst du die Alge klein schneiden und mitverwenden – das gibt extra Würze.
- Die abgekühlten Karottenstreifen in eine große Behälter geben. Die Marinade darüber gießen und alles sehr vorsichtig durchmischen – die Streifen sind empfindlich und brechen leicht. Am besten geht’s mit den Händen oder einem Silikonspatel.
- Abgedeckt 1–2 Tage im Kühlschrank marinieren lassen, idealerweise ab und zu vorsichtig umrühren, damit alle Streifen gut durchziehen. Nach einem Tag ist der Geschmack schon super – nach zwei nochmal intensiver.
Notizen
- Keine Leberwurst! Veganer Brotaufstrich aus Kidneybohnen!
- Knusprige Umami Tofu Ecken
- Knusprige Brotchips